Leishmaniose-Hilfe

Nahrungsergänzungen Teil 2

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Welche Defizite sind zu erwarten?

Aufgrund der purinarmen Ernährung (weniger Fleisch, Fisch, Innereien) kann es bei an Leishmaniose erkrankten Hunden zu Defiziten an B-Vitaminen und Zink kommen.

Für das Immunsystem ist vor allem das Vitamin B6 (Pyridoxin,Pyridoxal,Pyridoxamin) wichtig. Es befindet sich vor allem in Rotbarsch, Lachs, Hühnerbrust, Putenbrust, Rinderfilet, Banane, Zuckermais und Haferflocken. Die genannten Nahrungsmittel sind als Zutaten für Hundefutter geeignet (Fisch und Geflügel ohne Haut, wenig Banane). Eine zusätzliche B-Vitamin-Ergänzung ist trotzdem sinnvoll.

Die meisten Präparate für Hunde enthalten Bierhefe (leider zu purinreich) und eignen sich nicht zur Vitamin-B-Ergänzung. Präparate aus dem Humanbereich sind bedingt geeignet, meistens ist die Dosierung der Vitamine zu hoch, was vor allem für kleine Hunde ein Problem wird und eine tägliche Verabreichung fast unmöglich macht.

Ein für Hunde gut dosiertes Präparat ist von der Firma Naturafit „B-Komplex natürlich“ (biologisch aktiver B-Komplex aus der Quinoa Pflanze).

Dosierungsempfehlung pro 10 kg Körpergewicht 1 Kapsel täglich.


Zink kommt vor allem in Innereien vor und in pflanzlichen Produkten. Da wenig Innereien gefüttert werden dürfen und pflanzliche Zufuhr wegen der hohen Mengen unvorteilhaft ist, rate ich, 2 bis 3x in der Woche ein Zinkpräparat zu supplementieren (nach Möglichkeit nach dem Abendessen). Gut verwertbar ist Zinkorotat, Zinkgluconat; die meisten Präparate sind für kleine Hunde zu hoch dosiert und müssen (wenn möglich) geteilt werden.

Ein niedrig dosiertes Präparat mit 10 mg Zinkgluconat gibt es von Zein Pharma „Zinkonat Kapseln“.

1 Kapsel pro 10 kg  Körpergewicht des Hundes.

 

Hagebuttenpulver:

Zu den aktiven Inhaltsstoffen gehören Galaktolipide , Polyphenole, Vitamin C und Fettsäuren. Daneben enthalten die Früchte auch Carotinoide, Säuren, Pektin, Mineralstoffe und Gerbstoffe. Hagebuttenpulver hat schmerzlindernde, entzündungshemmende, immunmodulierende und antioxidative Eigenschaften. Bei chronisch kranken Hunden und Hunden mit nicht intakter Darmflora kann die Zugabe einer natürlichen Vitamin-C-haltigen Frucht sinnvoll sein.

Sanddornpulver:

Ist eine Alternative und reich an Vitamin C, zahlreiche Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen und Zink, das Provitamin A (Beta-Carotin) und die Vitamine B1, B2, E und K und ungesättigte Fettsäuren.

Dosierungsempfehlung für Hagebuttenpulver und Sanddornpulver pro 10 kg Hund 0,3 g/Tag.

 

Pflanzliche Öle:

Natürliche Quellen für Vitamin E sind verschiedene pflanzliche Öle. Synthetisch hergestelltes Vitamin E wird fast allen Fertigfuttermitteln beigefügt, um die Fette vor dem Ranzigwerden zu schützen. Für den Körper ist es ein wichtiges Antioxidanz.

Vitamin E besteht aus Tocopherolen (4 Gruppen, Alpha, Beta, Gamma und Delta) und Tocotrienolen (4 Gruppen, Alpha, Beta, Gamma und Delta). Die 4 Gruppen von Tocopherolen haben unterschiedliche Wirksamkeit, Alpha 100%. Alpha-Tocotrienole haben im Vergleich zu Alpha-Tocopherolen eine 40- bis 60-fach höhere Wirkung als Antioxidanz gegenüber Lipidperoxidation in Zellmembranen.

Pflanzliche Öle haben wiederum unterschiedliche Gehalte und Zusammensetzungen an Tocopherolen und Tocotrienolen. Der höchste Gehalt an Alpha-Tocopherol findet sich in Weizenkeimöl, gefolgt von Sonnenblumenöl und Distelöl. Hohe Gehalte an Tocotrienolen finden wir in nativem Roten Palmöl (außerdem reich an Coenzym Q10, Beta Karotin), gewonnen aus den Früchten der Ölpalme, gefolgt von Schwarzkümmelöl und nativem Kokosöl.

 

Wieviel Vitamin E braucht Ihr Hund?

Der Bedarf des Hundes  an Vitamin E variiert in Abhängigkeit von der gleichzeitigen Aufnahme an ungesättigten Fettsäuren.

Auch die Aktivität des Hundes spielt eine Rolle. Sporthunde, Zuchtrüden, tragende Hündinnen benötigen höhere Mengen von Vitamin E, ebenso auch Hunde mit Herzproblemen.

Durch die Fütterung mit minderwertigen Fetten (bestimmte Fertigfutter) steigt der Bedarf an Vitamin E drastisch an. Der Bedarf des Hundes an Vitamin E liegt bei mindestens 0,6 mg Vitamin E je Kilo Körpergewicht. Bei Rennhunden werden laut Professor Meyer („Ernährung des Hundes“) 3 mg Vitamin E je Kilogramm angenommen.

Vitamin E hat blutverdünnende Eigenschaften und sollte nicht vor Operationen verabreicht werden.

 

Leinöl ist ein wichtige, lebensnotwenige pflanzliche Omega-3-Quelle und besonders reich an Alpha-Linolensäure, es sollte jeden Tag verabreicht werden. Bitte immer frisch kurz vor dem Füttern zugeben, Flasche sofort verschließen und im Kühlschrank aufbewahren, da dieses leicht oxidiert. Es enthält sehr wenig Vitamin E und sollte immer in Kombination mit oben genannten Vitamin-E-reichen Ölen verabreicht werden.

Eine sehr gute Kombination ist natives Rotes Palmöl mit Leinöl. Borretschöl enthält, gefolgt von Nachtkerzenöl, sehr hohe Anteile der wertvollen Gamma-Linolensäure. Es gibt Hunde, deren Stoffwechsel Alpha-Linolensäure nicht oder nur unzureichend in Gamma-Linolensäure umwandeln kann, in diesem Fall sollte zusätzlich Borretsch- oder Nachtkerzenöl frisch dem Futter beigefügt werden.

Lachsöl wird aus fetten Seefischen wie Lachs, Thunfisch, Heilbutt oder Makrele gewonnen und ist Lieferant für Omega-3-Fette in tierischer Form.

 

Was macht das Immunsystem?

Der Körper regelt manche Substanzen zu seinen Gunsten herunter, antwortet so auf die Erreger und macht ihnen durch Entzug das Leben schwer.

Defizite um jeden Preis ausgleichen zu wollen, könnte kontraproduktiv sein. Vor allem wenn die Immuntwort in Richtung TH2 verschoben ist, sollten Vitamin A, Vitamin D und auch Eisen-Supplementierungen mit größter Sorgfalt vorgenommen werden.

Das gilt meiner Meinung auch für immunstimulierende Mittel wie z. B. Echinacea (Roter Sonnenhut), Mistel, Colostrum, Gelee Royal usw.

 

Jeder an Leishmaniose erkrankte Hund hat eine individuelle Immunlage, und was einem Hund hilft, kann beim anderen Hund zu unerwünschten Immunreaktionen führen!