Leishmaniose-Hilfe

Immunsystem und Vitamine

Veröffentlicht in: Allgemein | 0

 

Für ein Gleichgewicht des Immunsystems werden verschiedene Substanzen benötigt; wichtig zu wissen ist, dass nicht ein einzelner Nährstoff die Abwehr stärkt, sondern das Zusammenspiel der Nährstoffe.

Vitamin A:

Hunde benötigen für ein intaktes Immunsystem Vitamin A (Retinol), dies wirkt antiinfektiös und beeinflusst lymphoide Organe. Unsere Hunde sind in der Lage, Vorstufen von Vitamin A in aktives Vitamin A umzuwandeln. Carotinoidpigmente, von denen Beta-Carotin das wichtigste ist, werden von einem Dioxygenase-Enzym in der Darmschleimhaut in Vitamin-A-Aldehyd (Retinal) gespalten. Retinal wird anschließend durch ein zweites Enzym zu aktivem Vitamin A (Retinol) reduziert. Die Aufnahme wird verbessert durch Zugabe von Fett.

Natürliche Quelle ist Leber von allen Schlachttieren. Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind, sollten wenig purinreiche Innereien erhalten, auf geringe Mengen Leber sollte aber nicht verzichtet werden. Viele Gemüse enthalten reichlich Beta-Karotin und diese sollten mit Fett vermischt zum Futter gegeben werden. In Fertigfuttermitteln, vor allem Trockenfutter, ist reichlich synthetisch hergestelltes Vitamin A enthalten. Wenn Sie Ihrem Hund keine Leber füttern und dieser kein Gemüse frisst und auch keinerlei Fertignahrung erhält, sollte dem Futter Lebertran beigefügt werden, dabei ist auf die genaue Dosierung zu achten. In hohen Dosen kann Vitamin A (Retinol) toxisch wirken! Vitamin A ist ein sogenanntes Speichervitamin und wird in der Leber des Hundes gespeichert.

Vitamin A: Hemmung der TH1-Antwort und Stimualtion von TH2, Förderung der Antikörpersynthese auf Impfantigene (Quelle: Halevy 1994, J Nutr. ).


Vitamine E:

wirkt antioxidativ, stärkt Antikörper und erhöht die Phagozytose. In kommerziellen Futtermitteln schützt Vitamin E außerdem ungesättigte Fette vor oxidativen Schäden. Bei selbst zubereiteten Rationen steigt der Vitamin-E-Gehalt mit dem Gehalt an ungesättigten Fetten. Eine weitere Wechselbeziehung besteht zwischen dem Spurenelement Selen und Vitamin E. Steht genügend Vitamin E zur Verfügung, wird der Selenbedarf gesenkt, und auch umgekehrt kann ausreichend Selen den Bedarf an Vitamin E senken. Natürliche Quellen sind z. B. Weizenkeimöl und Schwarzwurzeln.

Vitamin E: Stärkt die TH1-Immunantwort, stark erhöhtes Vitamin E hemmt zusätzlich die TH2-Immunantwort (Quelle: Meydani, Immunol Rev 2005).


Vitamin D:

ist für den normalen Stoffwechsel und die Homöostase von Kalzium und Phosphor lebensnotwendig. Hunde sind in der Lage, Vitamin D3 selbst zu synthetisieren, wenn ihre Haut einer UV-Strahlung (Sonne) ausgesetzt wird. Die inaktive Form von Vitamin D wird dann in der Leber gespeichert. Durch biochemische Vorgänge in der Leber und anschließend in der Niere wird bei Bedarf Vitamin D3 in seine aktive Form umgewandelt. Ein Vitamin-D-Mangel führt bei Junghunden zu Rachitis, bei erwachsenen Tieren zu Osteomalzie. Vitamin-D-Mangel wird von einem Ungleichgewicht von Kalzium und Phosphor im Futter begleitet. Übermäßige Vitamin-D-Aufnahme kann für Hunde toxisch sein und zu einer Weichteilverkalkung führen.

Natürliche Quellen sind Fische wie Hering, Lachs, Makrele, Sardine, Thunfisch. Geringere Mengen befinden sich in Kalbfleisch und Pilzen. Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind, sollten oben genannte Fische wegen des hohen Puringehaltes nicht erhalten. Eine Supplementierung mit Vitamin D sollte nur erfolgen, wenn vom Tierarzt ein Vitamin-D-Mangel diagnostiziert wurde.

Vitamin D3: Stärkt die TH2-Antwort durch Hemmung von IFNy und Induktion von IL-4 (Quelle: Griffin, Annu Rev Nutr. 2003, Lemire JM, J Nutr. 1995).


B-Vitamine:

Von den B-Vitaminen sind vor allem B6, B12, Pantothensäure und Folsäure an den Funktionen des Immunsytems beteiligt. Vitamin B6 ist in Fisch, Fleisch, Innereien, Getreide und Gemüse enthalten. Leishmaniose-Hunde erhalten keine oder wenig Innereien, deshalb ist es sinnvoll, als Ergänzung ein B-Vitamin-Präparat zu supplementieren. Mit zunehmendem Proteingehalt steigt auch der B6-Bedarf von Hunden.

Vitamin B6: Mangel fördert die TH2-Prägung der T-Zellen (Quelle Long K, 1999).

 

B12 ist ausreichend in tierischen Produkten enthalten, ein Mangel tritt bei gesunden Hunden sehr selten auf. Die Aufnahme von B12 ist kompliziert und wird hier nicht näher erläutert. Chronisch kranke Hunde, Hunde mit Darmerkrankungen und ältere Hunde können einen Mangel aufweisen. Im Blut kann der B12-Spiegel gemessen werden. Sind die Werte niedrig oder am unteren Grenzbereich ist davon auszugehen, dass in der Zelle ein erheblicher B-12-Mangel vorliegt. Niedrige B12-Spiegel sind immer im Zusammenhang mit Folsäure zu beurteilen. Sind Folsäure und B12-Spiegel niedrig, sollten beide Vitamine supplementiert weden. Bei reinem B12-Mangel ist eine Supplemenierung mit Methylcobalamin oder Adenosylcobalamin per Injektion sinnvoll. Folsäure ist enthalten in Eiern, Innereien und verschiedenen Gemüsen. Bei Darmerkrankungen kann es sinnvoll sein, Folsäure zu supplementieren. Panthothensäure ist in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten, wichtig für die Aufnahme ist eine intakte Darmflora.


Vitamin C:

Die Zugabe von Vitamin C zum Hundefutter ist umstritten, da gesunde Hunde im Gegensatz zum Menschen das Vitamin C selbst im Darm synthetisieren können. Bei schweren Erkrankungen wie Leishmaniose und auch Darmerkrankungen kann ein erhöhter Bedarf bestehen. Als natürliche Quellen eignen sich gemahlene Hagebuttenschalen und Sanddornpulver, vor allem auch wenn Ihr Hund kein Obst/Gemüse bekommt oder nicht frisst.