Leishmaniose-Hilfe

Nahrungsergänzungen Teil 1

Veröffentlicht in: Beratung | 0

Verdauung und Darmgesundheit

Die Auswahl geeigneter Mittel ist groß, leider passt sehr oft die Mischung nicht, das Produkt enthält synthetisch hergestellte Zutaten, Hilfsstoffe, Farbstoffe, die nicht erwünscht oder vertragen werden. Natürliche Lebensmittel und Kräuter haben den Vorteil gegenüber chemisch isolierten Wirkstoffen, dass alle Vitalstoffe in einem natürlichen Verbund vorkommen.

Die von mir vorgestellten Nahrungsergänzungen (in Teil 1 und Teil 2) sind für an Leishmaniose erkrankte Hunde, deren Erkrankung „mild“ verläuft, die in der Regel einen niedrigen Titer und noch keine stark veränderten Blutwerte (z. B. Nierenwerte) haben.

 

Die individuelle Immunlage eines Hundes kann erklären, warum bestimmte Vitalstoffe und Pflanzen bei dem einen wahre Wunder wirken und vom anderen überhaupt nicht vertragen werden.

Die wichtigsten Grundpfeiler sind:

Verdauung:

Eine gut funktionierende Verdauung ist die Voraussetzung, dass auch alle Nährstoffe aufgespalten werden und somit den Körper (er)nähren können. Auch Hunde, die nicht krank sind, können Verwertungsstörungen und/oder Störungen im Verstoffwechseln von Nahrung haben. Meiner Meinung nach hilft da nicht der Glaube, dass sich das alles wieder von alleine einpendeln wird, wenn der Hund qualitativ hochwertigeres Futter bekommt oder in anderer Form, z. B. alles roh.

Bei Leishmaniose richtet der Parasit Schaden in bestimmten Zellen des Körpers an und das hat Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel des erkrankten Hundes. Die Ergänzung der Mahlzeiten mit einem Verdauungsenzym ergibt meiner Meinung nach auch Sinn, wenn keine Bauchspeicheldrüsenschwäche diagnostiziert wurde. Es reicht, wenn das Enzym in einer geringen Dosierung den Mahlzeiten zugefügt wird.

Gut zusammengesetzt ist das Produkt von Dr. Hölder „Panenzym Pulver“ mit den Zutaten Pankreas-Pulver (Schwein), Kokosmehl, Kartoffelmehl und Yucca shidigera. Es sind nicht (zu) viele Zutaten drin und das Produkt ist glutenfrei.

 

Kräuter:

Desweiteren können sogenannte Bitterstoffe die Verdauungsorgane und Leber unterstützen und anregen: Artischocke, Löwenzahnwurzel, Mariendistelsamen und Enzianwurzel können fein gemahlen unter das Futter gemischt werden.

  • Artischocke regt die Verdauungssäfte an, hilft bei der Fettverdauung und unterstützt die Leber (Dosierungsempfehlung Artischockenblätter gemahlen: 0,2 g pro 10 kg Körpergewicht/Tag)
  • Löwenzahnwurzel regt Leber, Galle und Nieren an (Dosierungsempfehlung Löwenzahnwurzel gemahlen: 0,2 g pro 10 kg Körpergewicht/Tag).
  • Enzianwurzel regt die Magensäfte an und wirkt appetitfördernd (Dosierungsempfehlung Enzianwurzel gemahlen: 0,1 g pro 10 kg Körpergewicht/Tag).
  • Mariendistelsamen dient zum Leberschutz (Dosierungsempfehlung zum Erhaltungsschutz Mariendistelsamen gemahlen 5 g pro 10 kg Körpergewicht 2x täglich).
  • Artischocke, Löwenzahnwurzel und Enzianwurzel würde ich kurweise geben 2 bis 3x jährlich ca. 4 Wochen lang.

Sie brauchen nicht alle drei Kräuter gemeinsam zu verabreichen, sondern können abwechseln oder nach Verträglichkeit auswählen. Mariendistel zum Schutz der Leber kann über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, ca. 1/2 Jahr oder auch länger. Gemahlene Kräuter erhalten Sie in der Apotheke oder im Internet z. B. bei Krauterie.de.

 

Sonstiges:

Lezithin aus Sonnenblumen ist eine sehr gute Quelle für wichtige Phospholipide. Diese sind sowohl Bestandteile von Zellmembranen als auch wichtige Faktoren im Fettstoffwechsel. Zudem sorgt Lecithin für den Aufbau von Gehirnzellen und unterstützt die Aufrechterhaltung von Leber- und Herzfunktionen. Es gibt viele Lezithinpräparate, meistens vermischt mit Trägerstoffen, die unter Umständen nicht vertragen werden. Ein Reinlezithin ohne jegliche Zusätze habe ich gesehen bei der Firma Top Fruits im Internet. Das Lezithin wird nach meinen Erfahrungen sehr gut vertragen, lindert Magenprobleme und unterstützt die Leberentgiftung auch bei Hunden, die nicht an Leishmaniose erkrankt sind. Das Produkt kann als Dauergabe täglich verabreicht werden

Dosierungsempfehlung Reinlezithinpulver aus Sonnenblumen 0,1 g pro kg Körpergewicht/Tag.

 

Darmgesundheit:

Durch die Metabolisierung von komplexen Kohlehydraten (Ballaststoffen) entstehen kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure. Diese dienen als Energiequelle für die wandständige Darmflora, wirken immunmodulatorisch und regulieren die Darmmotilität.

Reiskleie enthält von Natur aus das hochwertige Enzyme Superoxid-Dismutase und Arabinoxylan, unterstützt den Zellstoffwechsel beim ganzheitlichen Zellschutz. In Reiskleie befinden sich wichtige Vitamine A, B-Vitamine, C, D, E (Tocotrienol), K, Ferulasäure (Phenolsäure), Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen und Zink, es enthält pflanzliches Lezithin. Phenolsäure unterstützt das Abwehrsystem und verbessert die Wirkung von Vitamin C und E.

Dosierungsempfehlung von Reiskleie 2,5 g pro 10 kg Körpergewicht/ Tag.

Zusätzlich 1 Messerspitze Apfelpektin für Hunde bis 20 kg pro Tag , 2 Messerspitzen Apfelpektin für Hunde ab 20 kg pro Tag.

Apfelpektin kann die Lymphozyten anregen, mehr Interferon Gamma zu produzieren.

 

Zur Selenversorgung und auch als Ballaststoff für die Darmflora ist Kokosnussfleisch (gemahlen) geeignet (der Selengehalt von Kokosraspel ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit der Pflanzenkultur, achten Sie beim Einkauf auf gute Qualität, am besten bio).

Dosierungsempfehlung Kokosrapsel 3 g pro 10 kg Körpergewicht/Tag.

 

Darmprobiotika (mit Lactobazillen und Bifidobakterien) können die Produktion von Th2-Zytokinen reduzieren; für Hunde ist nach EU-Verordnung unter anderem der Stamm Lactobacillus acidophilus zugelassen.

Speziell fermentierte Magen-Darm-Kräuter für Hunde gibt es von Emiko Petcare (mit Melasse, Jogurt, Kamille, Pfefferminz, Löwenzahnkraut und Wurzel, Fenchel und Kümmel).

Dosierung nach Packungsbeilage.

Huminsäuren schützen die gesamten Zellmembranen des Körpers und binden Giftstoffe im Darm, z. B. Moortränke von Anibio oder Sobamin Pulver vom Pharma Werk Weinböhla.

Dosierung nach Packungsbeilage.

 

Darmaufbau und Darmsanierung sollten mehrmals im Jahr kurweise durchgeführt werden, nach jeder Wurmkur und nach Gabe eines Antibiotikums.

 

Allgemeine Ratschläge:

  • Reduzierung von Stress; bei Stress wird vermehrt körpereigenes Cortisol (Nebennierenrinden-Hormon) ausgeschüttet, Cortisol verringert die TH1-Reaktion und stärkt die TH2-Antwort. Das ist auch der Grund, warum Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind, kein Cortison (synthetisch hergestelltes Cortisol) bekommen sollten. Eine erhöhte Cortisol-Ausschüttung des Körpers führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin (Antagonismus Cortisol-Insulin) und „stresst“ somit auch die Bauchspeicheldrüse.
  • Ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt (Anhaltspunkte können PH-Wert-Messungen des Urins geben).
  • Eliminieren anderer Entzündungen im Körper, z. B. entzündete Zähne.
  • Kranke Hunde sollten nicht geeimpft werden.
  • Entwurmung nur, wenn durch eine Kotprobe Würmer festgestellt wurden.
  • Belastung mit Schadstoffen und Schwermetallen so gering wie möglich halten.
  • Vermeidung von Schimmelpilzbelastung.
  • Vermeidung von festgestellten Allergenen, z. B. Speisemilben, Gluten, Milchzucker usw.
  • Reduzierung von Elektrosmog und anderen geopathischen Belastungen. Auskunft und Beratung zu diesem Thema bei Heilpraktikern und Baubiologen.