Leishmaniose-Hilfe

Diagnose Leishmaniose

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Teil 1, wie geht es weiter nach der Diagnose oder fehlt noch etwas?

 

Bitte verfallen Sie nicht in Panik oder Angst etwas falsch zu machen, wenn bei Ihrem Hund eine mediterane Erkrankung festgestellt wurde. Angst ist ein schlechter Ratgeber und macht Sie handlungsunfähig; Informieren und Denken überwindet die Angst.

Sie sollten selbstbestimmt handeln, um für Ihren Hund die richtige Entscheidung zu treffen, egal ob es um Diagnose Möglichkeiten, Medikamentengabe oder die Fütterung geht.

 

Eine Leishmaniose Erkrankung des Hundes ist sehr oft von weiteren Erkrankungen begleitet.

 

Was ist wichtig?

Korrekte Diagnose und richtig angewandte Testverfahren. Es ist notwendig, je nach Herkunftsland des Hundes zu wissen, welche Infektionskrankheiten dort vorkommen. Sehr gute Informationen bietet dazu der Verein Parasitus Ex e.V., dort finden Sie eine Übersichtskarte (Europa) und Sie können nachsehen welche Erkrankungen möglich sind. Falls Sie bei der Einreise über eine Tierschutzorganisation Unterlagen über bereits erfolgte Tests erhalten, vergleichen Sie bitte das mit Ihrer Liste welche Erkrankungen im jeweilgen Land vorkommen können. Falls Sie mit Ihrem Hund in einem entsprechenden Urlaubsland waren, gilt das Gleiche.

Erstellen Sie vor dem Gang zum Tierarzt eine Liste welche Erkrankungen zu testen sind, welche Testverfahren es sein sollen (Informationen dazu auch bei Parasitus Ex e.V. bei Krankheiten, Untermenü Diagnose) und notieren Sie welche Erkrankungen mehrere Tests in gewissen Abständen erfordern! Informieren Sie sich welche Reiseprofile beim Labor in das Ihr/e Tierarzt/ärztin das Blut Ihrer Hundes zur Untersuchung schickt angeboten werden und vergleichen Sie das mit Ihren Notizen.

 

Warum ist das so wichtig?
  •  Es werden nicht immer alle vorkommenden Erkrankungen bei der Einreise getestet!

 

  •  Bei manchen parasitären Erkrankungen gibt es eine lange Inkubationszeit, das ist die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung. Beispiel: bei Leishmaniose bis zu 7 Jahren.

 

  • Ein einmaliger negativer Antikörper Test ist KEINE Entwarnung. Beispiel: Ein Test weist Antikörper im Blut nach, falls ihr Hund noch keine Antikörper gebildet hat, können diese auch nicht nachgewiesen werden.

 

  • Eine negative PCR kann auch falsch negativ sein. Beispiel: sucht man im Blut mit PCR (Erbgut vom Erreger) kann es sein das sich zum Zeit der Untersuchung der Erreger nicht mehr im Blut befindet und sich an anderen Stellen im Körper zurückgezogen hat, deshalb kann eine PCR vom Blut falsch negativ ausfallen.

 

  • Manche Erreger haben einen komplizierten Lebenszyklus z. B. bei Filarien und deshalb sind mehrere verschiedene Tests in gewissen Abständen erforderlich.

 

  • Bedenken Sie, das sich Ihr Hund auch in Deutschland mit weiteren hier vorkommenden Erkrankungen durch Zecken infizieren kann. Jederzeit kann zur Leishmaniose  eine weitere Erkrankung dazu kommen wie z. B. Anaplasmose phagozytophilum, Borreliose, Babesiose, Hämotrope Mycoplasmen, Rickettien.

 

  • Chemische Repellentien zwar sehr gut schützen aber es gibt auch Ausnahmen. Tabletten wie z. B. Bravecto töten zwar die Zecke nachdem sie am Hund Blut gesaugt hat ABER es kann trotzdem eine mit einem Krankheitserreger infizierte Zecke beim ersten Saugakt Krankheitserreger übertragen (bevor die Zecke tot ist)!

 

  • Es gibt sogenannte Kreuzreaktionen bei manchen Testverfahren, Informationen dazu kann Ihr Tierarzt beim zuständigen Labor erfragen! Das ist sehr wichtig: Beispiel: eine Antikörper Test auf Leishmaniose kann positiv ausfallen obwohl eine andere Krankheit vorliegt z. B. Babesiose.

 

  • Informieren Sie sich bei welchen Erkrankungen eine Blutabnahme z. B. am Abend sinnvoll ist? Beispiel: bei Nachweis von Filarien ist der Erreger in dem Abendstunden im Blut zahlreicher vorhanden.

 

Was gibt es noch zu beachten?

Sollten Sie sich entscheiden beim TA Besuch eine allgemeine Blutuntersuchung durchführen zu lassen vergessen Sie nicht eine Eiweißelektrophorese vom Blut mit Kurvendarstellung in Auftrag zu geben. Die Kurve ist das wichtigste Diagnose Instrument bei der Beurteilung wie aktiv z. B. die Leishmaniose ist und ob noch weitere Infektionskrankheiten vorliegen!

Leishmaniose Hilfe
Beispiel einer Kapillarelektrophorese Kurve von einem Hund der an Leishmaniose und hämotropen Mycoplasmen erkrankt ist.

 

Eine sorgfältige, umfassende  Diagnose und die Auswahl der richtigen Testverfahren ist die Voraussetzung für alle weiteren Entscheidungen wie der Behandlungsreihenfolge (falls mehrere Erkrankungen vorhanden sind) sowie für die Auswahl der möglichen Medikamente.

 

 

In Teil 2 informiere ich über Medikamente die zur Anwendung kommen können.

Teil 3, Grundgedanken zur Futtergestaltung.

Teil 4, Tipps zur Futterplan Berechnung für Ihren Hund.

 

Beitragsbild Pixabay CC0 vor 31.12.18, Fotografie Kapillarelektrophorese Kurve:Ingrid Bergmann