Leishmaniose-Hilfe

BARF bei Leishmaniose

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Barf bedeutet Biologisch Artgerechtes Rohes Futter und orientiert sich an der Ernährungsform der Vorfahren unserer Haushunde, der Wölfe. Wölfe sind Beutetierfresser, das bedeutet, sie fressen ihre Beute mit „Haut und Haaren“. Bei der Zusammenstellung von Barf-Mahlzeiten wird versucht, das Beutetier nachzuahmen, dieses besteht aus:

 

  • Fleisch
  • Fett
  • Skelett
  • Blut
  • Innereien
  • Magen-Darm-Inhalt
  • Haut/Haaren

 

Es wird davon ausgegangen, dass frische, unbehandelte Nahrung gesünder als industriell hergestellte Nahrung ist und alle Nährstoffe liefert, die unsere Hunde brauchen. Somit ist es auch naheliegend zu denken, dass Barf für chronisch kranke Hunde und Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind, die richtige Ernährung sein kann. Ist das so? Um diese Frage zu beantworten, schauen wir zunächst einmal an, was beim Barfen die häufigsten Fehler sind:

 

  1. Zugabe von bzw. Mischen mit Trockenfutter
  2. Zugabe von gekochten Kohlehydraten, was zu Verdauungsstörungen führen kann
  3. Zu wenig tierisches Fett
  4. Keine Innereien
  5. Orientierung an der Zusammensetzung des Beutetieres vernachlässigen
  6. Keine oder zu viel Rohfleischknochen oder gekochte Knochen (lebensgefährlich!)
  7. Zu viele pflanzliche Zutaten oder die falsche Zusammenstellung (z. B. zu viel oxalsäurehaltige Gemüse, welche mit Calcium schwer lösliche Bindungen eingehen)
  8. Zutaten, die für Hunde giftig sind, beifügen
  9. Thiaminase-haltigen rohen Fisch, z. B. Karpfen, Hering, Kabeljau, Seelachs, Thunfisch, füttern
  10. Zu viele Kehlköpfe (zu viel Schilddrüsengewebe)
  11. Rohes Schweinefleisch (Aujetzky-Erkrankung!)
  12. Auftauen von Tiefkühlfleisch in der Plastikverpackung (Botulismus-Toxin!)
  13. Füttern von kalten Zutaten aus dem Kühlschrank

 

Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind und das Medikament Allopurinol einnehmen, sollten purinarm ernährt werden, um einer Xanthinsteinbildung vorzubeugen.

 

Vergleich Barf Regeln mit purinarmer Futterzusammenstellung:

Purine befinden sich in jedem Fleisch, Innereien und Haut sind besonders purinreich. Aus diesem Grund füttert man bei einer purinarmen Diät weniger Fleisch und wenig oder gar keine Innereien, und somit entfernen wir uns vom fachgerechten Barfen (Punkt 4 und 5 in der obigen Liste).

Hat der an Leishmaniose erkrankte Hund noch eine Nierenerkrankung (was sehr häufig vorkommt), ist die Fütterung von rohen Fleischknochen einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten (Punkt 6).

Bei Leber- oder Bauchspeicheldrüsenproblemen kann es notwendig sein, die Fettzugaben einzuschränken (Punkt 3 der Liste).

Um die Rationen mit weniger Fleisch und ohne Innereien aufzufüllen, ist es notwendig, gekochte Kohlehydrate beizufügen, das kann zusammen mit Rohfleisch zu Verdauungsstörungen führen (Punkt 1 und 2 obiger Liste).

 

Fachgerecht und richtig Barfen ist meiner Meinung nach nicht umsetzbar bei purinarmer Ernährung.