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Immunsystem – wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente

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Gesunde und hochwertige Nahrungsbestandteile stärken auch das Immunsystem unserer Hunde. Sehr wichtig dabei ist eine gut funktionierende Darmflora (der Darm ist das größte Immunsystem des Körpers). Alles, was im Darm ankommt, sollte optimal aufgeschlossen sein, deshalb führen sehr oft unerkannte Verdauungsschwächen/Verdauungsstörungen zu einem Ungleichgewicht in der Darmflora. Leider kann nicht jeder Hund seine Nahrung optimal aufspalten. Bei chronisch kranken Hunden kann es sinnvoll sein, durch einen einfachen Kot-Test die Verdauungsleistung zu prüfen.

Für die Bakterien der wandständigen Darmflora können bestimmte Faserstoffe eine wichtige Energiequelle sein, auch bei Hunden. Kleie aus verschiedenen Getreiden (z. B. Weizenkleie, Haferkleie, Reiskleie) enthalten z. B. Arabinoxylan (ein Bestandteil von Hemicellulosen) die einen gesundheitsfördernden Einfluss auf das Immunsystem Darm haben sollen.

 

Das Spurenelement Selen wirkt antioxidativ, stärkt die T-Lymphozyten und Immunglobuline. Selen ist ein Teil der Glutathionperoxidase, einem wichtigem Enzym.Natürliche Quellen sind: Süßwasserfische und Meeresfische, Kokosnuss, Paranuss und Leber. Bei purinarmer Ernährung sollte Leber nur in kleinen Mengen gefüttert werden, Fisch immer ohne Haut füttern. Kokosnussraspel sind geeignet. Überdosierungen von Selen sind toxisch!

Selen verstärkt die Sekretion von IFNy in T-Lymphozyten ohne Einfluss auf die humorale Immunantwort (Quelle: Broome Am J Clin Nutr. 2004, Wintergerst E. Ann Nutr. Metab 2007).

 

Zink wirkt besonders auf die T-Lymphozyten, stärkt die Phagozytose, es ist ebenfalls antioxidativ und senkt die Belastung mit Schwermetallen. Ein Zinkmangel schwächt die Darmbarrierefunktion. Zink fördert die IFN-y– Sekretion in T-Lymphozyten, Zinkmangel stärkt IL-4 und darüber die TH-2-Immunantwort (Quelle: Metz, Nutrition 2007, Wintergerst E. Ann Nutr. Metab 2007).

Zink aus tierischen Produkten wie z. B. Leber, Eigelb, Schaffilet, Rinderfilet, dunkles Geflügelfleisch wird besser aufgenommen als aus pflanzlichen Produkten, z. B. Weizenkleie, Sesam, Kürbiskerne, Hafer, Paranuss, Linsen. Aufgrund des hohen Puringehaltes von Leber und Linsen sollte für an Leishmaniose erkrankte Hunde eine Kombination Eigelb und z. B. Weizenkleie gewählt werden.

Kupfer ist ein Gegenspieler von Zink und verhindert somit die Resorption im Darm (Vorsicht: den meisten Trockenfuttermitteln ist reichlich synthetisch hergestelltes Kupfer zugesetzt!). Hohe Fett und Kalziummengen können ebenfalls die Aufnahme im Darm behindern. Eine Supplementierung mit z. B. Zinkorotat kann für einen Leishmaniose-Hund sinnvoll sein (vorher Überprüfung der Zinkspiegel im Blut).

 

Kupfer: Bei an Diabetes erkrankten Menschen konnte ein erhöhter Serum- Kupferspiegel festgestellt werden. Eine erhöhte Kupferresorption kann die Entstehung freier Radikale weiter fördern. Metabolismus und Aufgaben von Kupfer sind eng mit denen von Eisen verbunden. Ein Kupfermangel äußert sich ähnlich wie ein Eisenmangel in Form einer hypochromen mikrozytären Anämie. Gestörtes Skelettwachstum bei Junghunden und Depigmentierung von Haaren können ein Anzeichen für einen Kupfermangel sein. Natürliche Quellen sind Leber und Vollkorngetreideprodukte. Bei einem an Leishmaniose erkrankten Hund kann aufgrund der purinarmen Ernährung mit selbst zubereiteten Rationen (wenig Leber) kaum ein Kupferüberschuss entstehen, ein Mangel kann im Blutserum bestimmt werden. Bei der Fütterung mit Trockenfutter ist auf (zu) hohe Kupferzugaben zu achten.

Kupfer induziert dosisabhängig IFNy und IL2, aber bei hohen Dosen Hemmung der TH1-Immunantwort (Quelle: Hopkins J Nutr. 1999, Percival S, am J Clin Nutr 1998).

 

Eisen: Ein Mangel an Eisen kann das Immunsystem schwächen.Die Eisenaufnahme erfolgt hauptsächlich über den Darm und wird durch Vitamin C gefördert (gesunde Hunde können im Darm genügend Vitamin C bilden). Fleisch, Eigelb und Fisch liefern ausreichende Mengen. Hohe Mengen befinden sich in Leber und Nieren, welche bei purinarmer Ernährung nur wenig gefüttert werden. Im Futter befindliche Phytate, Phosphate und Oxalate sowie die Aufnahme hoher Zinkmengen können die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Chronische Blutverluste und schwere parasitäre Erkrankungen können die Ursache für einen Eisenmangel sein.

 

Mangan: Bei Hunden ist bisher kein Manganmangel bekannt. Mangan befindet sich z. B. in Weizenkeimen, Haferflocken, Weizenkleie, Fleisch, Geflügel und Fisch. Ein Manganüberschuss kann die Resorption von Calcium, Chrom, Eisen behindern, fördert eine mitochondriale Dysfunktion, oxidativen Stress und Neurotoxizität. Ein Manganmangel kann ebenfalls oxidativen Stress erzeugen. Eine Mangansupplementierung sollte nur bei tierärztlich festgestelltem Manganmangel erfolgen. Vorsicht: Autoabgase können hohe Mengen Mangan enthalten und durch Inhalation in den Körper gelangen!

 

Der Idealzustand für das Immunsystem ist eine ausgeglichene TH1/TH2- Balance. Bei chronischen Infektionen kann vorübergehend eine TH1- Dominanz sinnvoll sein. Eine TH2-Dominanz ist niemals sinnvoll!

Eine intakte Darmflora und einige Mineralstoffe und Spurenelemente können das Gleichgewicht unterstützen. Toxische Metalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber können die Aufnahme einiger Mineralstoffe und Spurenelemente hemmen:

Quecksilber, mögliche Expostitionsquellen: Thunfisch, Meeresfrüchte, Waldpilze, Emissionen aus fossilen Brennstoffen, Energiesparlampen, Additive von Impfstoffen.

Auswirkung: Bindung und Inhibition von Selen, Verdrängung von Eisen, Kupfer und Zink.

Cadmium, mögliche Expositionsquellen: Waldpilze, Schalentiere, Meeresalgen, Tabakrauch, Innereien, Leinsamen, industrieller Phosphatdünger, Tattoofarben.

Auswirkungen: Verdrängung von Zink und Calcium, Hemmung der Selen-Resorption.

Blei, mögliche Expositionsquellen: Trinkwasser aus Bleirohren, Waldpilze, Innereien, Düngemittel, Muscheln, Wild, Munition, Staub, Tabakrauch, Keramikgeschirr ohne Glasur, Kohlekraftwerke, Müllverbrennung.

Auswirkungen: Verdrängung von Calcium und Zink, Hemmung der Selen-Resorption.